PRESSEMITTEILUNG
Mit Sorge beobachten die Grünen Bayreuth die teilweise unsachlich geführte Debatte in sozialen Medien über die Ablehnung des Neubaugebiets am Narzissenweg. Der Kreisvorstand stellt sich hinter die Entscheidung der Stadtratsfraktion. Die kürzlich erfolgte Ablehnung der Planungen durch den Stadtrat wurde von einer Mehrheit aus Grünen, Bayreuther Gemeinschaft und SPD getragen und basiert auf fundierten sozialen, ökologischen und finanziellen Erwägungen.
„Wir verstehen die Sorgen aller Eltern, die dringend einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen. Gerade deshalb war es uns wichtig, eine Entscheidung zu treffen, die tatsächlich zeitnah zu mehr Betreuungsplätzen führt“, erklärt Ulf Boderius, Kreisvorsitzender. „Das abgelehnte Projekt hätte frühestens in einigen Jahren Betreuungsplätze geschaffen – zu spät für die Familien, die jetzt eine Lösung brauchen.“
Laura Schaller, Vorstandsmitglied, ergänzt: „Die aufgeheizte Diskussion verkennt die Fakten. Es ging bei diesem Gebiet nicht um ein umfangreiches Wohngebiet für viele Menschen, sondern lediglich um 10 bis 14 hochpreisige Bauplätze, die ausschließlich für Spitzenverdiener erschwinglich wären und an der Wohnungsnot in Bayreuth nichts ändern würden.“
Die geplanten Grundstücke mit einem Quadratmeterpreis von etwa 500 Euro hätten in Kombination mit den aktuellen Baukosten zu Gesamtinvestitionen von 850.000 bis 950.000 Euro pro Einfamilienhaus geführt. „Solche Summen sind für Durchschnittsverdiener und die breite Mittelschicht schlichtweg nicht finanzierbar“, stellt Schaller klar. „Für uns ist es ein zentrales Anliegen, dass Wohnraum für alle erschwinglich bleibt, nicht nur für wenige Privilegierte“, betont Schaller. „Mit den bereits beschlossenen Bauvorhaben entstehen bis 2034 rund 1.200 neue Wohnungen in Bayreuth. Diese Projekte sind bereits in der Umsetzung oder konkret geplant und schaffen sozial geförderten Wohnraum für hunderte Familien – darunter auch viele mit Kindern im Kita-Alter. Diese Entwicklungen bieten weitaus mehr Potenzial für nachhaltige Lösungen als das abgelehnte Luxusprojekt.“
Auch der Klimabeirat der Stadt hatte erhebliche Bedenken geäußert. Die betroffenen Grünflächen sind für die Frischluftzufuhr der Stadt von entscheidender Bedeutung. „Der Klimaschutz ist keine Nebensächlichkeit, sondern eine Frage der Generationengerechtigkeit“, so Schaller. „Die geplante Versiegelung, zusätzliche Parkplätze und der erhöhte Verkehr im bestehenden Wohngebiet wären unverantwortlich und stehen im Widerspruch zu unseren Klimazielen.“
Besonders wichtig ist dem Kreisvorstand die Klarstellung zur Kinderbetreuungssituation: „Wir teilen die Sorgen aller Eltern, die händeringend nach Betreuungsplätzen suchen. Unserer Fraktion geht es um eine rasche und nachhaltige Lösung“, unterstreicht Boderius. „Ein Bebauungsplanverfahren würde sich über Jahre hinziehen. In dieser Zeit bleiben Familien ohne Betreuungsplätze zurück. Wir setzen uns stattdessen für schneller realisierbare Lösungen ein, die den akuten Bedarf decken können.“
„Das abgelehnte Projekt wäre weder ein Beitrag zur Lösung der Wohnungsfrage noch zur Kinderbetreuung gewesen“, fasst Boderius zusammen. „Wir stehen für eine Politik, die sowohl ökologisch als auch sozial verantwortungsvoll ist und die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger Bayreuths im Blick behält –
besonders die der Familien, die jetzt auf Unterstützung angewiesen sind.“